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George Benson – The Best Of (1984)

AMIGA 856041 – mit ausfühlicher Auflistung der Bestzungen
(1 Exemplar – eigene Sammlung)

Covertext

George Benson ist der vielleicht kommerziell erfolgreichste Musiker aus dem Bereich des Jazz — als Gitarrist und Sänger, aber auch als Komponist und Arrangeur. Der ganz große Durchbruch kam für ihn 1976, als er das bis dahin meistverkaufte Jazzalbum „Breezin‘ “ veröffentlichte. Dafür und für die folgenden LP „In Flight“ und „Weekend In L. A.“ erhielt er Auszeichnungen. Kritiker, die ihm eine zu große Annäherung an den Geschmack des breiten Publikums vorwarfen, hat er auf die musikalische Wende von Miles Davis um 1970 verwiesen, auf dessen LP „Miles In The Sky“ von 1968 er bei dem Titel „Paraphernalia“ mitgewirkt hatte: „Miles war müde geworden, immer nur gegen Wände anzuspielen, wie er sagte. ,Ihr wollt Rock-Musik? Ich werde euch die größte Rock-Musik geben, die ihr jemals gehört habt!‘ Und das tat er dann auch.“ Und was seine eigene Haltung angeht: „Ich fühlte, daß ich eine Menge Wirkung ausüben konnte. Ich habe immer Sachen gespielt, von denen ich merkte, daß sie das Publikum begreift. Ich versuchte nie, über die Köpfe der Zuhörer hinweg zu spielen, auch wenn ich das gekonnt habe. Meine Überzeugung würde mich das nicht tun lassen . .“

Geboren wurde George Benson am 22. März 1943 in Pittsburgh, Pennsylvania, von wo auch solche bekannten Jazzmusiker wie Erroll Garner, Kenny Clarke, Billy Eckstine, Art Blakey und Paul Chambers stammen. Bereits in frühester Jugend wurde ihm von seinem Stiefvater das Spiel auf der Ukulele beigebracht. Mit diesem Instrument, dazu singend und tanzend, trieb er sich in den Straßen seiner Heimatstadt herum – und verdiente sich dabei seine ersten Pfennige als Musiker. Aus den Juke Boxes hörte er Titel von Nat King Cole, Gene Ammons und Earl Bostic. Sein Stiefvater überreichte dem Siebenjährigen eine elektrische Gitarre und spielte ihm Aufnahmen von Charlie Christian mit Benny Goodman vor, wozu er später äußerte: „Das gab mir die Richtung!“ Dennoch spielte er zunächst einige Jahre lang Rock’n’Roll, nachdem er vom elften Lebensjahr an ernsthaft Gitarrenunterricht genommen hatte. Als Popsänger mit einer eigenen Band machte er seine ersten Schallplattenaufnahmen. Zwei Eindrücke vor allem führten Benson Anfang der sechziger Jahre zum Jazz zurück: Das Anhören der Charlie Parker-Platte „Just Friends“ wurde für ihn zum Schlüsselerlebnis, und ausgerechnet der Countryblues-Gitarrist Hank Garland imponierte ihm mit einer Jazz-LP, die er mit Joe Morello und Gary Burton aufgenommen hatte. Von 1962 bis 1965 machte er Soul-Jazz in der Combo des Organisten Jack McDuff, mit der er auch eine Platte einspielte, bevor er wieder mit eigenen Formationen in Erscheinung trat. Bei verschiedenen Schallplattenfirmen kamen von Benson als Sänger und Gitarrist LP heraus. Neben Charlie Christian hatten solch großartige Gitarristen wie Wes Montgomery und Grant Green Einfluß auf seine Spielweise.

Von 1971 bis 1976 arbeitete George Benson mit dem Produzenten Creed Taylor zusammen. In dieser Zeit erklingt seine Gitarrenmusik vor-wiegend kombiniert mit jazziger Big-Band-Musik. Die für unsere Platte ausgewählten Stücke stammen aus den frühen siebziger Jahren. Viele der ihn begleitenden Musiker gehören zu den führenden Persönlichkeiten des modernen Mainstream-Jazz. Neben eigenen Kompositionen findet man auch Titel aus dem Bereich der Rockmusik („White Rabbit“ von der Jefferson-Airplane-Sängerin Grace Slick) und der modernen Jazztradition (den Erfolgstitel des Dave Brubeck Quartets „Take Five“). Zupackender Rock-Jazz steht neben balladenhaften oder lateinamerikanisch inspirierten Stücken. Bensons Gitarrenspiel ist nicht avantgardistisch, sondern eher eklektizistische Summierung der Ergebnisse moderner Gitarrenstilistiken, bei aller Souveränität und allem technischen Können will er nicht den Meister herauskehren, sondern seinen Zuhörern Freude machen. Lakonisch hat er einmal formuliert: „Ich bin nicht dazu da, mein Publikum zu erziehen, ich bin dazu da, für die Leute zu spielen.“

Werner Sellhorn (1984)

Titelliste

A1 – White Rabbit – 6:55
(Slick/Sebesky)
rec. November 1971

A2 – Full Compass – 5:38
(Upchurch/Sebesky)
rec. Mai 1974

A3 – The Changing World – 4:54
(Benson/Gore/Sebesky)
rec. Mai 1974

A4 – Somewhere In The East – 6:05
(Benson)
rec. Februar 1971

B1 – Take Five – 7:07
(Desmond/Sebesky)
rec. Mai 1974

B2 – Body Talk – 8:20
(Benson/Ellis)
rec. Juli 1973

B3 – California Dreaming – 7:15
(Phillips/Sebesky)
rec. November 1971

George Benson (g, Id)

Besetzung:

Titel 4 Sextet mit Clarence Palmer (org), Ron Carter (b), Jack DeJohnette (dr), Michael Cameron (perc), Albert Nicholson (perc)

Titel 1 und 7 Orchester mit John Frosk (tp, fl-horn), Alan Rubin (tp, fl-horn), Wayne Andre (tb, bar-horn), Jimmy Buffington (fr-horn), Phil Bodner (fI, alto-fl, oboe, engl-horn), Hubert Laws (fI, alto-fl. piccolo), George Marge (fI, alto-fI, oboe, engl-horn), Romeo Penque (engl-horn, oboe, alto-fl, cl, bass-cl), Jay Berliner (g), Herbie Hancock (el-p), Ron Carter (b), Billy Cobham (dr), Airto Moreira (perc, voc), Phil Kraus (perc, vib), Gloria Agostini (harp}, Don Sebesky.(arr)

Titel 6 Orchester mit Jon Faddis (tp, fl-horn), John Gatchell (tp, fl-horn), Waymon Reed (tp, fl-horn), Gerald Chamberlain (tb), Dick Griffin (tb), Frank Foster (ts), Harold Mabern (el-p), Ron Carter (b), Gary King (b), Earl Klugh (g), Jack DeJohnette (dr), Mobutu (perc), Pee Wee Ellis (arr)

Titel 2, 3 und 5 Orchester mit John Frosk (tp), Alan Rubin (tp), Joe Shepley (tp), Wayne Andre (tb), Garnett Brown (tb), Warren Coving-ton (tb), Paul Faulise (bass-tb), Jimmy Buffington (fr-horn), Brooks Tillotson (fr-horn), Ray Beckenstein (f1), Phil Bodner (engt-horn, cl, alto-fl), George Marge (engl-horn, fl, piccolo), Al Regni (fl, cl), Phil Upchurch (g, el-b), Kenny Barron (p), Ron Carter (b), Steve Gadd (dr), Seymour Barab (cello), Frank Levy (cello), Jesse Levy (cello), Charles McCracken (cello), Alan Shulman (cello), Paul Tobias (cella), Margaret Ross (harp), Don Sebesky (arr)

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Lithografie und Druck: VEB VMW „Ernst Thälmann“,
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